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Vom Drogensumpf zum Investoren-Mekka

Kolumbien gilt als Top-Standort in Lateinamerika. Die Energiereserven sind nahezu unerschöpflich. Zudem ist Bogotá heute sicherer als Mexiko-City oder Buenos Aires Von Hildegard Stausberg

Die Wirtschaft wächst, die Inflation ist gering und die Sicherheitslage hat sich deutlich verbessert

Erst Mitte März hat Standard & Poor's die Kreditwürdigkeit Kolumbiens entscheidend heraufgestuft

Bogotá

Es gibt Länder, die gelten unter langfristig denkenden Unternehmern und weitsichtig planenden ausländischen Investoren als Geheimtipp. Dazu gehört seit geraumer Zeit schon Kolumbien - nach Brasilien und Mexiko mit 45 Millionen Einwohnern das Land mit der drittgrößten Bevölkerung Lateinamerikas und außerdem das zweitgrößte Spanisch sprechende Land der Welt. Ehemals als "Drogenmekka" gebrandmarkt, hat sich Kolumbien radikal verändert und gilt heute als einer der besten und sichersten Investitionsstandorte der ganzen Region. Die Gewaltdelikte sind drastisch gesunken und Bogotá ist heute sicherer als Caracas, Mexiko-City oder Buenos Aires.

Erst Mitte März 2011 hat die Ratingagentur Standard & Poor`s ihre Einschätzung zu Kolumbien von BB+ auf BBB- verbessert: Damit verfügt das Land - nach zwölf Jahren Unterbrechung - wieder über den begehrten "Investment grade". Diese positive Meinung spiegelt sich auch in der rasanten Zunahme von ausländischen Direktinvestitionen in den ersten zwei Monaten dieses Jahres wider: Sie erhöhten sich nach Angaben der kolumbianischen Zentralbank im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 56 Prozent auf 2,2 Mrd. Dollar. Gleichzeitig verfügt Kolumbien mit 17,37 Prozent über das niedrigste Kreditzinsniveau Lateinamerikas - bei 30 Mrd. Dollar Währungsreserven.

Nach einer Einschätzung des Magazins "Forbes" vom März liegt Kolumbiens Börse im Rentabilitätsranking auf Platz eins unter den Schwellenländern. Im letzten Jahr war die Inflationsrate mit 3,1 Prozent die niedrigste in Lateinamerika. Das Bruttoinlandprodukt wuchs wiederum um 4,3 Prozent - dieses Jahr könnte es, so der kolumbianische Industriedachverband Andi, bei fünf Prozent liegen. Die Weltbank krönte all diese Zahlen, in dem sie Kolumbien zum Land mit dem besten Geschäftsklima in Lateinamerika erklärte.

Die erste offizielle Europareise von Präsident Juan Manuel Santos wurde zum Triumphzug für den seit August letzten Jahres regierenden neuen Staatschef: In Madrid, Brüssel und Berlin rollte man ihm in den zurückliegenden Tagen den roten Teppich aus. Und die Botschaft des 59 Jahre alten konservativen Präsidenten war klar: Kolumbien, das jahrzehntelang als das Drogenland par excellence galt, befindet sich in einer Phase des Aufbaus stabiler wirtschaftlicher und politischer Rahmenbedingungen und bietet sich deshalb als idealer Standort an für Investitionen.

Alternativen gibt es im nördlichen Teil von Südamerika wenige: Weder Diktator Hugo Chávez in Venezuela noch der Autokrat Rafael Correa in Ecuador verfolgen eine an rationalen volkswirtschaftlichen Kriterien orientierte Linie, sondern betreiben eine Verteilungspolitik nach Gutsherrenart. Eine Überraschung ist das allerdings nur für diejenigen, die den Stabilisierungsprozess des letzten Jahrzehnts nicht wahrgenommen haben - oder diesen aus politischen Gründen nicht wahrnehmen wollten.

Es war die unter dem ehemaligen US-Präsidenten Bill Clinton begonnene Hilfe des sogenannten "Plan Colombia", die die Voraussetzungen dafür schuf, dass die kolumbianischen Streitkräfte die seit den 70er-Jahren des letzten Jahrhunderts agierenden Farc Guerilla entscheidend schwächten. Diese hat längst den politischen Rückhalt in der Bevölkerung verloren: Gäbe es nicht die Rückzugsbasen auf venezolanisches und ecuadorianischen Territorium, wären die Guerilla längst aufgerieben.

Der erfolgreiche Kampf gegen die sich durch Drogenschmuggel und Entführungen finanzierenden Farc ist verbunden mit dem Namen Alvaro Uribe, dem des Vorgängers des heutigen Präsidenten Santos. Santos erwähnt ihn in vielen seiner Reden mit Sympathie. Er bekräftigt aber gleichzeitig, dass er einen Neuanfang suche in den Beziehungen zu Venezuela, dem Hauptsponsor des Terrors in der Region - was die Beziehungen erheblich abkühlen ließ. Dabei war Venezuela in der Geschichte immer der wichtigste Wirtschaftspartner Kolumbiens in Lateinamerika.

Und tatsächlich ist es Santos gelungen, in den zurückliegenden Monaten die Beziehungen so zu entspannen, dass kolumbianische Firmen wieder nach Venezuela exportieren, ein Land, das nach einem Jahrzehnt "Sozialismus des XXI. Jahrhunderts" nichts mehr herstellt, sondern nur noch Öl fördert - wenngleich viel, viel weniger als vor einem Jahrzehnt.

Im Mittelpunkt von Santos' Werbekampagne in Europa steht aber ein ganz anderes Anliegen: Der Präsident will das Bewusstsein stärken für die wachsende Dynamik der kolumbianischen Volkswirtschaft und der Möglichkeiten gerade Kolumbien und die Städte Bogotá, Medellin und Cartagena in eine regionale Lateinamerikaplanung mit einzubeziehen. Dabei zeigte sich gerade in Berlin, dass Kolumbien selbst in den dunkelsten Jahren seiner jüngsten Vergangenheit für viele deutsche Firmen immer auf dem Radarschirm geblieben ist.

So lobte etwa Wolfgang Ischinger, Generalbevollmächtigter für Regionalbeziehungen der Allianz und Vorsitzender der Münchner Sicherheitskonferenz, dass die Allianz in Kolumbien unter der Marke "Colseguros - Una Compania de Allianz" schon seit 1874 tätig sei: Sie sei die älteste Versicherungsgesellschaft Kolumbiens und betreue 400 000 kolumbianische Bürger, stehe in Verbindung zu 2000 Versicherungsagenturen, unterhalte 5500 Partnerunternehmen.

Für Bodo Liesenfeld, Vorstandsvorsitzender des Lateinamerika Vereins Hamburgs, ist Kolumbien eines der wichtigsten Länder aus dem Kreise der Emerging Markets: "Kolumbien hat verstanden, dass Strukturformen wichtig sind, aber dass vor allem die Fragen der Sicherheit entscheidend sind."

Was die deutsche Wirtschaft gerade an Kolumbien so interessiert, dass viele Unternehmen das Land als absolut privilegiert unter den lateinamerikanischen Investitionszielen einstufen, erklärt der Vorsitzende des Lateinamerika Vereins, Bodo Liesenfeld: Kolumbien gilt als "Sonderfall": "Anders als andere Länder verfügen die Kolumbianer eben über schier unerschöpfliche Energiereserven der verschiedensten Art." Es gebe energiepolitisch keine spannendere Nation in Lateinamerika als Kolumbien.

http://www.welt.de/print/die_welt/wirtschaft/article13397393/Vom-Drogensumpf-zum-Investoren-Mekka.html



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