Eine der besten Börsen des laufenden Jahres ist Kolumbien. Das südamerikanische Land ist bei Investoren jedoch fast völlig unbekannt. Obwohl Kolumbien das Land mit der dritthöchsten Bevölkerung in ganz Lateinamerika ist, sind wesentlich kleinere Länder wie Chile oder Peru bei Börsianern viel bekannter.
Aber genau deshalb lesen Sie ja den Profit Radar. Hier erhalten Sie Informationen, über die man an der Börse noch nicht spricht. In den kommenden Ausgaben möchte ich Ihnen deshalb Kolumbien genauer vorstellen. Denn Kolumbien hat fraglos das Potential, sich in den kommenden Jahren zu einem echten Star unter den lateinamerikanischen Märkten zu entwickeln. Ich nenne Kolumbien sogar immer „Baby-Brasilien" - auf den Grund werde ich später eingehen.
Doch eines nach dem anderen. Woran denken Sie, wenn Sie den Namen Kolumbien hören? Natürlich: An die Medellin-Kartelle, die schrecklichen Drogenkriege, Mord und Korruption und Kokainplantagen - kurzum ein Land in Anarchie. In den 80er und 90er Jahren stieg Kolumbien unter einem blutigen Drogenkrieg des Medellin-Kartells und des Kali-Kartells zum größten Kokain-Exporteur der Welt auf.
Damals belieferte das Medellin-Kartell laut der US-Behörde DEA zeitweise sage und schreibe 80% des Welthandels mit Kokain. Jahrzehntelang litt Kolumbien unter der Kriminalität, der Korruption und der Schreckensherrschaft der Drogenkartelle. Sie waren die wahren Herrscher des Landes.
Viele Politiker waren gekauft, die Behörden korrupt und wer es wagte, sich gegen die Kartelle zu stellen, wurde im schlimmsten Fall einfach ermordet. Kein Witz: In Medellin entwickelte sich ein regelrechter Dienstleistungssektor für Auftragsmorde. Die Preise für Auftragsmorde lagen teilweise bei 10 USD. Doch diese Zeiten gehören zum Glück der Vergangenheit an.