Zwischen Deutschland und Kolumbien bestehen seit langem freundschaftliche und zunehmend enge Beziehungen, zu denen u.a. die Ansiedlung deutscher Unternehmen, der Wissenschaftsaustausch, kulturelle Einrichtungen und eine umfangreiche entwicklungspolitische Zusammenarbeit beigetragen haben.
Kolumbien weiß die zwar kritische, aber konstruktive Haltung Deutschlands in der für das Land schwierigen Menschenrechtsdiskussion zu schätzen.
Die deutliche Intensivierung des hochrangigen bilateralen Besuchsaustauschs seit 2007 zeigt die Dichte der Beziehungen zwischen beiden Ländern (u.a. Besuch des Bundespräsidenten in Kolumbien im März 2007, der Bundeskanzlerin im Mai 2008, des Bundesratspräsidenten im Oktober 2008, von Präsident Uribe in Berlin im Januar 2009, von Bundesministerin Schavan in Kolumbien im März 2009, von Präsident Santos in Deutschland noch vor Amtsantritt im August 2010, die Teilnahme des Staatsministers von Klaeden an der Amtseinführung, Besuch von Bundesminister Niebel im November 2010 und von Staatspräsident Santos in Deutschland im April 2011 sowie Besuch von Außenminister Guido Westerwelle in Kolumbien am 14.7.2011.
Deutschland ist größter Handelspartner Kolumbiens in der EU. Der bilaterale Handelsaustausch verzeichnete in den letzten Jahren deutliche Steigerungsraten. Aus Kolumbien wurden 2010 Waren im Wert von rund 0,9 Mrd. Euro importiert. Die deutschen Exporte nach Kolumbien erreichten 2010 einen Wert von rund 1,2 Mrd. Euro.
Eine Reihe deutscher Großunternehmen ist mit eigenen Produktionsstätten in Kolumbien vertreten.
Die wichtigsten Wirtschafts- und entwicklungspolitischen Abkommen zwischen Kolumbien und Deutschland sind:
Handelsabkommen vom 9. November 1957
Rahmenabkommen über technische Zusammenarbeit vom 26.05.1998 (Aktualisierung des Abkommens von 1965)
Doppelbesteuerungsabkommen für Schifffahrts- und Luftfahrtunternehmen vom 10.09.1968
Verschiedene FZ-Abkommen seit 1965.
Die Bundesregierung verhandelt mit der kolumbianischen Regierung zur Zeit über ein Investitionsschutz- und ein Doppelbesteuerungsabkommen.
Bei den Regierungsverhandlungen über Entwicklungszusammenarbeit im Dezember 2010 wurde ein neuer Umweltschwerpunkt vereinbart, der neben die bisherigen Schwerpunkte Friedensentwicklung und Krisenprävention tritt. Die Entwicklungszusammenarbeit ist auf ein Volumen von 120 Mio Euro für 2011 und 2012 angehoben worden.
Außerdem fließen in großem Umfang deutsche öffentliche Leistungen über private Organisationen (Kirchen, andere Nichtregierungsorganisationen, politische Stiftungen, Stipendien, Expertenentsendung) sowie über multilaterale Institutionen (EU, Vereinte Nationen und ihre Unterorganisationen) nach Kolumbien.