CIVETS Schleichkatzen auf dem Sprung, investieren in Kolumbien, Lateinamerika, deutsche Expat Manager Netzwerke in Kolumbien. Beratung, Filialoeffnung, rasches Wachstum.
An den Bric-Börsen haben Anleger viel Geld verdient. Jetzt suchen Fondsanbieter nach neuen Investmenttrends. Und der hat auch schon einen Namen: Civets - zu Deutsch: Schleichkatzen.
Spezialitäten haben es an sich, dass vor allem Liebhaber sie schätzen: Hamburger Labskaus oder Mainzer Handkäs mit Musik sind nun mal nicht jedermanns Sache. Das gilt wohl auch für Kopi Luwak. Nicht nur der Preis dieses indonesischen Kaffees darf als außergewöhnlich gelten – Kenner zahlen bis zu 1000 Euro für ein Kilogramm –, sondern auch der Herstellungsprozess: Verarbeitet werden ausschließlich Kaffeebohnen, die der Fleckenmusang, eine Schleichkatzenart, gefressen und wieder ausgeschieden hat. Darum reibt sich so mancher angloamerikanische Investor verwundert die Augen, wenn er vom neuesten Anlagetrend liest: Civets – der englische Begriff für Schleichkatzen.
Die Investmenthäuser haben freilich nicht vor, das Werk der Schleichkatzen zu verbriefen und in einen Fonds zu stecken. Vielmehr steht Civets als Abkürzung für die englischen Ländernamen von Kolumbien, Indonesien, Vietnam, Ägypten, der Türkei und Südafrika. Auf diesen Börsen ruht die Hoffnung, dass sie das nächste Bric werden. Schließlich ist dieses Quartett aus Brasilien, Russland, Indien und China einer der wenigen wirklichen Erfolge, die die Investmentindustrie in jüngster Vergangenheit feiern durfte. Auf Sicht von fünf Jahren haben Anleger aus dem Euro-Raum mit Bric-Fonds im Schnitt 14 Prozent verdient – trotz der Finanzkrise. Doch langsam verliert das Thema an Schwung, ein neuer Trend muss her: Civets.
Erfunden hat die Abkürzung Michael Geoghegan, Chef der britischen Großbank HSBC. Er prophezeit den sechs Ländern eine große Zukunft. Einen Fonds hat das Institut zwar noch nicht im Angebot, doch ausgeschlossen ist das nicht. Privatanleger würden sich auf zwei Extreme konzentrieren, sagte Philip Poole, Chefstratege bei HSBC Asset Management, der Financial Times. Hoch im Kurs stünden Brics auf der einen und die Frontier-Markets auf der anderen Seite – Staaten, die erst auf dem Sprung zum Schwellenland sind. „Dazwischen gibt es ein Mittelfeld, das das Civets-Konzept gut ausfüllen würde“, so Poole.